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Brett­schicht­holz trifft Bouldern

FH Finn­holz reali­siert Sport- & Frei­zeit­halle in Ingenieurholzbauweise 

Nachdem FH Finn­holz bereits mehrere Klet­ter­hallen an verschie­denen Stand­orten inner­halb Deutsch­lands errichtet hat, folgte nun der Bau der ersten Bould­er­halle. Die über 1.000 qm große Satt­tel­dach­halle bietet neben 700 qm reiner Bould­er­fläche außerdem einen Trai­nings­be­reich und ein Café. Doch was verbirgt sich über­haupt hinter der Trend­sportart Bouldern?

Bouldern bezeichnet das Klet­tern in Absprung­höhe an Felsen oder künst­li­chen Wänden, bei dem auf Siche­rungs­ele­mente wie Seile oder Kara­biner verzichtet wird. Statt­dessen schützen Matten vor Verlet­zungen beim Absturz, wie auch in dieser knapp 9,00 m hohen Sport- und Frei­zeit­halle mit den Maßen 23,00 x 46,00 m in Neustadt. Die offene Bauweise der Halle rückt das Bouldern in den Vorder­grund und sorgt bei Klet­te­rern und Holz­bauern glei­cher­maßen für Begeisterung.

Im Bould­er­be­reich zeichnet sich die Halle durch abwechs­lungs­reiche Wand­struk­turen bis zu einer maxi­malen Höhe von 4,50 m aus, auf denen es rund 150 Boulder in sechs Schwie­rig­keits­graden gibt. Sowohl Anfänger, als auch ambi­tio­nierte Klet­terer kommen hier auf ihre Kosten. Der vordere Teil des Gebäudes wird als zwei­ge­schos­siges Kunden­center mit Umkleiden, Büros, Shop und Café genutzt. Auf der 3,20 m hohen Empore, die über eine innen­lie­gende Treppe zu errei­chen ist, bietet ein offener Trai­nings­be­reich die Möglich­keit für Schu­lungen, Kurse und einen umfas­senden Über­blick über die gesamte Bould­er­fläche. Die Gastro­nomie, die sich direkt unter der Empore befindet, dient zum Relaxen, Austau­schen und Zuschauen.

Das Haupt­trag­werk der in Inge­nieur­holz­bau­weise errich­teten Bould­er­halle bilden auf der gesamten Hallen­breite von 23,00 m frei­tra­gende Sattel­dach­binder, die sich in jeder Achse befinden und auf Brett­schicht­holz­stützen aufliegen. Auf den Bindern ange­ord­nete Durch­lauf­pf­etten tragen die Dach­ab­dich­tung, während das Dach­trag­werk selbst durch Diago­nale ausge­steift wird. Der hori­zon­tale Last­ab­trag erfolgt über Diago­nalen in den Außen­wänden und eine einge­spannte Stahl­stütze, die zwar nicht im sicht­baren Bereich liegt, aber maßgeb­lich zur Ausstei­fung der Halle beiträgt. Auf Wunsch des Bauherrn wurde in den Außen­wänden zusätz­lich direkt bei der Planung ein umlau­fendes Anschluss­holz auf knapp 5,00 m zur Befes­ti­gung der anschlie­ßenden Bould­er­wände eingeplant.

Die Geschoss­decke im zwei­ge­schos­sigen Gebäu­de­teil wurde als sicht­bare Balken­lage ausge­führt und die tragenden Stützen nach den Vorgaben des Archi­tekten so verschoben, dass die später montierten Innen­wände genau in der Flucht der Pfosten standen. Somit konnte teil­weise auf zusätz­liche Verklei­dung verzichtet werden und das natür­liche Erschei­nungs­bild der Konstruk­tion erstreckt sich über die gesamte Halle und verleiht zusätz­lich ein warmes Raumklima.

Äußer­lich über­zeugt die Sport­stätte durch ihre dezente Optik. Sowohl bei der Wand­ver­klei­dung, als auch bei der Dach­ein­de­ckung entschied sich der Bauherr für hell­graue Sand­wich­ele­mente in verschie­denen Dämm­stärken. (80 mm Fassa­den­ver­klei­dung, 100 mm Dach­ein­de­ckung) Bei der Wahl des Hallen­zu­be­hörs stand die Licht­durch­flu­tung des gesamten Objekts im Vorder­grund. Zahl­reiche Fenster sorgen im vorderen Teil der Halle für natür­liche Belich­tung. Durch ein First­licht­band mit den Maßen 36,00 x 3,00 m wirkt der Bould­er­be­reich offen und hell und es kann auf einen Groß­teil der künst­li­chen Beleuch­tung inner­halb der Halle verzichtet werden. Der daraus resul­tie­rende geringe Ener­gie­be­darf wird weiterhin von der Fassa­den­däm­mung der Konstruk­tion unter­stützt. Bei hoher Sonnen­ein­strah­lung sorgt eine außen­lie­gende Raffs­to­re­an­lage im Café für eine indi­vi­du­elle Verschattung.

Das Ange­bots­spek­trum der FH Finn­holz umfasste die stati­sche Berech­nung und Ausfüh­rungs­pla­nung, sowie die Produk­tion und Liefe­rung der Holz­kon­struk­tion. Die Montage der Holz­kon­struk­tion, die aus 114 Kubik­me­tern Holz besteht, wurde inner­halb von zwei Wochen durch einen Part­ner­be­trieb der FH Finn­holz realisiert.

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